#66 Wie werden wir glücklich älter, Diane Hielscher?
Shownotes
Zu Beginn eine Feststellung, die niemanden überraschen dürfte: Wir werden alle älter. Weniger Klarheit gibt es vermutlich bei der Frage, wie wir glücklich älter werden. Besonders in einer immer digitaler werdenden Welt: Wie sehr formen Social Media und KI unser Denken und was macht das mit unserer Lernfähigkeit? In dieser Folge von „Alles Digital?!“ – dem Podcast der Finanz Informatik zu Innovationen in der Finanzwelt – spricht Host Jonas Ross mit Diane Hielscher. Sie ist Autorin und Moderatorin und hat außerdem die Plattform „LifeXLab.de“ ins Leben gerufen, auf der Kurse, Interviews, Podcasts und Dokus zu den Themen positive Psychologie und Neurowissenschaft gebündelt werden.
Hielscher erklärt in dieser Folge, warum unser Gehirn ein echtes Wunderwerk ist, wie wir es bis ins hohe Alter trainieren können und weshalb echtes Lernen und Glück nichts mit Likes und Dopamin-Kicks zu tun haben.
Transkript anzeigen
00:00:09: Beginnen wir diesen Podcast mal mit einer Feststellung, die niemanden überraschen dürfte.
00:00:14: Wir werden alle älter.
00:00:17: So weit, so klar.
00:00:18: Weniger Klarheit gibt es vermutlich bei der Frage, wie wir glücklich älter werden.
00:00:23: Vor allem in einer immer digitaleren Welt.
00:00:27: Wer sein Smartphone in die Hand nimmt, kann sich mit einem Wisch belohnen.
00:00:31: Ein neues Video, ein Like, eine Nachricht und schon ist das nächste kleine Dopaminfeuerwerk gezündet.
00:00:37: Künstliche Intelligenz und Social Media wissen ziemlich genau oder immer besser, wie sie unser Gehirn auf diese kurzen Glücksmomente trimmen.
00:00:47: Aber langfristiges Glück, Glücklichsein im Altern, das sieht doch anders aus, oder nicht?
00:00:53: Wir haben unglaubliche Möglichkeiten mit unserem Wunderwerk Gehirn zu arbeiten, nur leider benutzen wir es falsch.
00:00:58: Das
00:00:58: ist Diana Hilscher.
00:01:00: In ihrem neuen Buch, sei glücklich, älter wirst du sowieso, räumt sie mit alten Klischees rund um das Lernen, dass Älter werden und das Glücklichsein auf.
00:01:10: Denn wer glaubt, im Alter Neues zu beginnen und Neues zu lernen, ist eine unüberwindbare Hürde, der täuscht sich.
00:01:17: Wann wir Eltern uns Älter fühlen oder glauben, dass wir Älter sind, das hängt einfach tatsächlich von unseren Narrativen ab.
00:01:24: Wie wir ein Leben lang lernen.
00:01:26: was unsere Wahrnehmung von Alter mit Erzählungen zu tun hat und wie digitale Trends auf unser Glück Einfluss nehmen, darum geht es jetzt in Alles Digital.
00:01:52: Und damit hi und herzlich willkommen zu Alles Digital, dem Podcast der Finanzinformatik zu digitalen Innovationen.
00:01:59: Und ich bin Ihr Host Jonas Ross vom Studio ZX, einem Unternehmen des Zeitverlags.
00:02:08: Haben Sie Angst vom Älterwerden?
00:02:10: Oder fragen Sie sich, wie man glücklich werden kann im Alter?
00:02:14: Vielleicht finden wir in dieser Folge darauf ein paar.
00:02:18: Diana Hilscher ist nicht nur Autorin, sondern auch Moderatorin, Journalistin und Podcasterin.
00:02:24: Sie wurde für ihre Arbeit schon mit dem deutschen Radiopreis ausgezeichnet und beschäftigt sich heute vor allem mit positiver Psychologie und Neurowissenschaft.
00:02:33: Sie hat ihre eigene Plattform, LiveXLab, ins Leben gerufen.
00:02:37: wo Kurse, Interviews, Podcasts und Dokus zu diesen Themen gebündelt werden.
00:02:41: Die längst sind natürlich in den Schornungs zu finden.
00:02:44: Die Inhalte sollen auch ein besseres Verständnis unseres Gehirns schaffen.
00:02:48: Und vor allem geht es ums
00:02:50: Lernen.
00:02:52: Und zwar gab es ja mal früher diesen Spruch, was Hänzchen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr.
00:02:58: Das war früher die Annahme.
00:03:00: Was heute die Annahme ist.
00:03:02: Und was mein Gast in dieser Folge dazu denkt, das will ich herausfinden.
00:03:06: Warum lernen im Alter nicht die Ausnahme, sondern die Regel sein sollte und wie wir uns von den schnellen digitalen Belohnungen lösen, um echte Freude zu empfinden.
00:03:15: Genau darüber habe ich mit Diana Hilscher gesprochen.
00:03:18: Los geht's.
00:03:27: Mein Gast heute bei Alles Digital ist Diana Hilscher und ich freue mich sehr, dass du da bist.
00:03:32: Herzlich willkommen.
00:03:33: Wie
00:03:33: schön, dass ich hier sein kann.
00:03:34: Hallo.
00:03:35: Ich kann dir ja mal vorab vielleicht einmal, weil das vielleicht wichtig sein wird.
00:03:39: Ich bin seit einem halben Jahr dreißig und wir sprechen heute übers älter werden.
00:03:43: und dein buch sei wirklich älter wirst du sowieso beschäftigt sicher mit menschen die vierzig sind.
00:03:49: also packen menschen die vierzig sind ab vierzig in den fokus.
00:03:52: das heißt ich habe jetzt noch zehn jahre.
00:03:54: das erscheint mir als eine relativ lange zeit.
00:03:55: aber ich frage mich doch bin ich mit vierzig wirklich schon alt?
00:03:59: also beginnt das älter werden aus deiner sicht mit vierzig?
00:04:03: na das das älter werden beginnt ab der geburt.
00:04:06: ne Und jetzt mal so richtig, so ein richtig schön klug Scheiß.
00:04:12: auf einer biologischen Ebene, ja, aber auf einer mentalen Ebene, das Altsein.
00:04:16: Ja, ach, es gibt doch, es ist ja immer alles und darum geht es in meiner Arbeit, je nachdem wie wir unser Gehirn benutzen, so formen wir es ja auch und Sprache zum Beispiel formt unser Gehirn.
00:04:28: Und früher war es so, dass man ab dreißig schon alt war, also gerade Frauen.
00:04:33: Deswegen finde ich es lustig, dass du sagst, was, ab vierzig fängt man schon an zu älteren, ist ja interessant und so.
00:04:38: Nee, nee, ich bin zum Beispiel Friends-Fan, ich weiß nicht, ob du die Serie Friends kennst, da gibt es eine Folge, wo es nur darum geht, dass alle Friends dreißig werden und weinen, weil sie sich alt fühlen.
00:04:49: Das war früher die Geschichte, das war ein Narrativ, was wir uns seit Jahrzehnten erzählt haben.
00:04:54: Die Golden Girls, die, ich glaube, Blanche heißt sie, die ist einundvierzig.
00:04:58: Die sieht aus wie eine U-U-U-Oma heutzutage.
00:05:01: Also, wann wir altern, uns älter fühlen oder glauben, dass wir älter sind, das hängt einfach tatsächlich von unseren Narrativen ab.
00:05:10: Man ist mit vierzig zum Beispiel in Deutschland viel zu jung, um Bundeskanzler zu werden.
00:05:14: Aber man ist mit vierzig als Frau viel zu alt, um eine Hauptrolle in einer Serie zu bekommen.
00:05:20: Überraschung.
00:05:20: Also weißt du, was ich meine?
00:05:21: Es sind einfach die gesellschaftlichen Geschichten, die wir uns gegenseitig erzählen.
00:05:25: Und entweder wir sagen, ich bin noch dreißig alt oder vierzig oder manche sagen, siebzig ist das neue vierzig oder oder oder.
00:05:31: Und es geht einfach nur darum, welche Geschichten erzählen wir uns in manchen Ländern.
00:05:35: Da ist man ja mit vierzig noch ein Kind.
00:05:38: Ja, das stimmt.
00:05:39: Jetzt sagst du ja ganz klar, dass älter werden, in dem Titel ist ja eingebettet in dieser Aussage, dass älter werden ist jetzt erstmal nicht entscheidend, sondern es geht darum, glücklich zu sein.
00:05:50: Ich hab das Gefühl, ich werde älter und es fällt mir leicht, damit Dingen glücklich zu sein, würdest du sagen, dass älter werden und glücklich sein, miteinander verstrickt sind, dass das zusammengehört?
00:06:00: Ja.
00:06:00: Also ich hab natürlich immer nicht so ganz einfache Antworten auf solche Fragen, aber als erstes würde ich mal sagen, ja, weil gerade in der Adoleszenz, ne, mit fünfzehn, sechzehn, siebzehn, achtzehn, neunzehn und so weiter, da sind wir sehr unsicher.
00:06:12: Da fragen wir uns, wo will ich hin?
00:06:13: Wer bin ich?
00:06:14: Was mache ich?
00:06:15: Gehör ich zu den Kuhlen oder zu den Schlauen?
00:06:18: Bin ich ein Sportler oder ne?
00:06:20: Man ist so so ein bisschen unsicher auch mit sich und dem Leben und wo gehöre ich hin?
00:06:25: Und bin ich eher keine Ahnung, Punkrocker oder bin ich jetzt Klimaaktivistin oder ne?
00:06:30: Wir sind so sehr auf der Suche.
00:06:31: Will ich Kinder oder nicht?
00:06:32: Will ich in der Stadt leben oder auf dem Land?
00:06:34: Will ich Backpacking-Rucksack machen oder All-Inclusive und so weiter?
00:06:37: Also alles ist im Grunde ein Fragezeichen, wenn wir jung sind.
00:06:41: Und wir finden uns und gucken, mag ich lieber Käse oder will ich lieber Wurst essen?
00:06:45: Und, und, und, bin ich hetero?
00:06:46: Bin ich homosexuell?
00:06:47: Die Eltern, wir werden das Domäher haben wir schon auch entdeckt und haben uns ein bisschen gemütlich eingerichtet.
00:06:52: Da komme ich gleich nochmal dazu.
00:06:53: Das kann auch gefährlich werden und sehr unglücklich machen, wenn wir uns zu gemütlich einrichten.
00:06:59: Aber es gibt Studien, es gibt ja zu allem möglichen Glücksforschung, Achtsamkeitsforschung und positive Psychologie.
00:07:06: Da gibt es ganz viele Umfragen, Experimente und Forschung dazu, was uns glücklich macht.
00:07:11: und eine Sache ist tatsächlich ja.
00:07:13: Wir sind nicht mehr so verzweifelt auf der Suche und es ist nicht mehr so wichtig, wenn uns irgendwie jemand nicht mag oder wenn uns jemand nicht so hübsch findet oder ob wir jetzt cool sind oder nicht.
00:07:23: Das ist dann irgendwann einfach nicht mehr so relevant fürs Leben.
00:07:26: und das auf jeden Fall.
00:07:28: die Gelassenheit, die da drin liegt, die macht uns schon mal ein Stück glücklicher.
00:07:33: Aber wenn wir uns das zu gemütlich einrichten und sagen, weiß ich schon, kenne ich schon, ich weiß, was ich mag, ich mag nur Käse, fahre nur in Italien in den Urlaub und bin absolut Tennis-Spielerin und ansonsten mache ich keine Art von Sport, dann wird es irgendwann langweilig.
00:07:46: Und dann funktionieren wir nur noch auf den alten abgetretenen Faden.
00:07:51: Und darum geht es auch in meinem Buch, dass wir da noch ein bisschen was reißen können, ganz egal wie alt wir sind, wir können auch noch mit sechzig und siechzig was Neues ausprobieren und wir sollten auch, denn das ist zum Beispiel einhebelt.
00:08:02: zum Glücklichsein?
00:08:03: In dem Buch und auch in dem Titel steckt ja schon ein gewisser Appell, also dieses sei glücklich, also die Aufforderung dazu, sich auch, ich finde, sich dazu zu zwingen ist das falsche Wort, aber sich in diese positive Gedanken reinzuversetzen und sich selbst dazu aufzufordern, auch das Glück zu suchen oder glücklich zu sein.
00:08:27: Würdest du sagen, dass positive Gedanken, also sich selbst manchmal eben auch dazu zu zwingen, etwas von anderen Seite zu betrachten, einen Einfluss haben, aufs Älter werden.
00:08:37: Ja, auch da kann ich nicht so ganz einfach antworten, weil die Formulierung sich zu zwingen, ist ja so, also man muss sich natürlich zu gar nichts zwingen.
00:08:47: Ich habe auch einen Podcast, der heißt Achtsam, den mache ich für Deutschlandfunk Nova und da geht es auch immer darum, dass Achtsamkeit, was ist das, das ist... To sit with it, wie man so schön sagt, im Buddhismus in der Achtsamkeitsforschung einfach da sein zu lassen.
00:09:00: Wenn ich traurig bin, bin ich traurig und dann fühle ich meine Gefühle.
00:09:03: Wenn ich wütend bin, dann fühle ich meine Gefühle.
00:09:06: Übrigens, da gibt es eine Studie dazu, dass die Gefühle reinig chemisch nur neunzig Sekunden in unserem Körper sind.
00:09:12: Also wenn mir jemand Mittelfinger zeigt im Straßenverkehr, dann bin ich richtig sauer, neunzig Sekunden.
00:09:18: Alles danach befeuere ich selbst.
00:09:21: Also wenn ich dann eine halbe Stunde später mich immer noch über den Idioten aufrege, der mir den Mittelfinger gezeigt hat, dann mache ich das, weil ich die Erinnerung in meinem Kopf gespeichert habe.
00:09:29: Die Chemie des Wutes ist aber eigentlich schon weg.
00:09:32: Aber das nur nebenbei, das war ein kurzer Exkurs quasi.
00:09:35: Also es ist erst mal ganz wichtig in der Glücksforschung, in der Positiv- und Psychologie, in der Achtsamkeitsforschung einfach die Gefühle zu fühlen, die man fühlt.
00:09:42: Also so toxische Positivität wie wird schon Kopf hoch, ach wird schon alles cool, das bringt alles überhaupt nichts.
00:09:48: Und darum geht es mir zum Beispiel auch gar nicht.
00:09:50: und das ist auch nicht positive Psychologie, sondern die Gefühle zu fühlen ist erst mal ganz, ganz wichtig, weil, was haben wir alle seit Jahrzehnten und übrigens vor allem Männer gemacht, Gefühle zu unterdrücken.
00:10:02: Und das ist natürlich total gefährlich, weil die kommen dann raus als Bandscheibenvorfall oder als irgendeine andere Krankheit oder man baut einen Unfall, weil man so viele unterdrückte Gefühle hat.
00:10:09: Also deswegen Schritt eins würde ich sagen, einfach nur so zu tun, als wäre man happy bringt nichts, sondern macht wahrscheinlich eher sogar krank.
00:10:17: Aber... Wir können trotzdem ganz oft einfach wählen, was wir denken.
00:10:23: Genauso wie, um jetzt mal dieses Beispiel mit dem anderen Verkehrsteilnehmer zu nehmen, wenn ich jetzt tagelang mich über den aufrege.
00:10:30: Ich erzähle es dann abends meinem Freund.
00:10:32: Dann am nächsten Tag wache ich auf, erzähle es meiner Kollegin bei der Arbeit.
00:10:35: Dann befeuere ich die Negativität.
00:10:38: Und wenn wir allein das nur lassen würden, würde es uns schon wesentlich besser gehen, ohne dass ich jetzt zwanghaft einen positiven Gedanken gefühlt habe.
00:10:46: Ich habe nur aufgehört, den zwanghaften negativen Gedanken permanent zu replizieren.
00:10:52: Und wenn wir das alle in der Schule lernen würden, oh mein Gott, dann würde es uns allen so viel besser gehen.
00:10:57: Ich habe gelernt, wir haben sechzig bis achtzigtausend Gedanken am Tag.
00:11:02: Also Neurologen und Neurologinnen haben gemessen.
00:11:04: Wir haben halt, jeder Gedanke ist ja so ein elektrischer Impuls.
00:11:08: Die ganze Zeit.
00:11:09: Und davon haben wir ungefähr, keine Ahnung, sagen wir mal, siebzig Tausend.
00:11:13: Und das meiste davon ist alt.
00:11:15: Also das meiste davon sind Gedanken, die wir bereits gedacht haben.
00:11:18: Also gestern, letztes Jahr oder vor zwei Wochen.
00:11:20: Und das meiste davon wiederum ist negativ.
00:11:23: Also wir bewerten Menschen, Dinge, Orte, Lebensumstände.
00:11:27: Wir sagen, das ist blöd, das mag ich nicht.
00:11:29: Der hat einen doofen Pulli, die nervt mich, diese Arbeit möchte ich nicht machen.
00:11:33: Wir bewerten den ganzen Tag und zwar meistens negativ.
00:11:37: Das ist evolutionär, näherbedingt auch total hilfreich, weil das hat uns beim Überleben unserer Spezies geholfen.
00:11:43: Weil wenn wir sagen, dieser Abhang ist gefährlich, wir haben den dann bewertet, fallen nicht den Abhang runter, überleben, yay.
00:11:49: Trotzdem ist es jetzt mittlerweile, wo wir nicht an so vielen Abhängen tagtäglich vorbeikommen, gar nicht mehr so hilfreich, permanent alles vor allem negativ zu bewerten.
00:11:58: Und deswegen würde ich immer erst mal anfangen mit, guck doch einfach mal, was du den ganzen Tag denkst und du denkst halt sehr viel Negatives.
00:12:05: Und wenn wir davon ein bisschen was loslassen können im ersten Schritt, dann helfen wir unserem Immunsystem, unserer Körperchemie, unserem Herzschlag, unserem ganzen Herzkreislaufsystem.
00:12:16: All unseren Zellen helfen wir enorm damit, wenn wir aufhören, so viel Negatives zu sehen, zu benennen und zu bewerten.
00:12:26: Du hast natürlich völlig zu Recht meine sprachliche Figur mit dem Zwingen direkt hinterfragt.
00:12:32: So habe ich es aber tatsächlich auch verstanden, also sich dazu zu zwingen.
00:12:35: Das ist aber für das falsche Wort, mir fällt noch gar nichts Besseres ein.
00:12:39: eine andere Perspektive zuzulassen, also sich selbst zu stoppen, zu sagen, ich habe vielleicht einen höheren, größeren Einfluss auf das, was ich denke, was ich tue und wie ich mit meinen Gefühlen umgehe, als ich in einem Moment der Wut oder der Trauer gerade.
00:12:54: Ich spreche
00:12:54: gerne von Möglichkeiten.
00:12:55: Wir haben viel mehr Möglichkeiten, mit unserem Gehirn gar herrliches zu machen, von denen wir gar nicht wissen, weil wir uns damit vielleicht noch nie beschäftigt haben.
00:13:03: Ich bin seit acht Jahren volle Pulle im Thema und lese seit acht Jahren nur noch Sachbücher und bin süchtig nach diesen Themen.
00:13:10: Weil ich das all so spannend finde und ich habe so viel dazu gelernt, wieviel Möglichkeiten wir haben.
00:13:14: und deswegen rede ich auch so gerne über die Themen, weil ich denke, wenn wir das alle könnten und wüssten, was man leider erst schmerzhaft mit einem Burnout oder einer Depression in einer Therapie lernt, wenn das Common Knowledge wäre.
00:13:26: Wenn permanent darüber berichtet werden würde, wenn wir das in der Schule lernen würden, wenn wir das spielerisch entdecken könnten, dann hätten wir weniger Burnout und weniger Depression.
00:13:35: tatsächlich, weil wir haben unglaubliche Möglichkeiten mit unserem Wunderwerk Gehirn zu arbeiten, nur leider benutzen wir es falsch.
00:13:41: Also das ist so, als hätten wir, ja, keine Ahnung, irgendein cooles Gerät, ein cooles Werkzeug und wir machen damit aber alles immer kaputt.
00:13:50: Anstatt dass wir irgendwas damit bauen.
00:13:54: Das ist ein Stück weit auch die Zusammenfassung fast der Geschichte der Menschheit in ganz vielen, ganz vielen Bereichen.
00:14:00: Absolut.
00:14:01: Wir könnten darüber wahrscheinlich noch eine sehr lange Zeit sprechen und uns da sehr drin vertiefen.
00:14:07: Es ist wahnsinnig spannend.
00:14:08: Ich würde aber mit dir gerne nochmal auf das Thema Neuroplastizität kommen, weil damit beschäftigst du dich.
00:14:15: sehr lange schon und damit schafft es sehr intensiv.
00:14:18: Vielleicht beginnen wir tatsächlich einmal kurz damit, dass du den Begriff erklärst.
00:14:22: Also ganz kurz, vielleicht stimmt das nicht, aber vielleicht kurz dann gefasst, die Fähigkeit das Hirn zu verändern.
00:14:31: Fast ist das gut zusammen, erklärst du mir.
00:14:33: Ja,
00:14:33: perfekt.
00:14:34: Und zwar, also es selber zu formen tatsächlich.
00:14:37: Und zwar gab es ja mal früher diesen Spruch, was Hänzchen nicht lernt, lernt Hans immer mehr.
00:14:44: Und dieser Spruch sagt ja, du musst als Kind lernen, also zum Beispiel Englisch, ganz simples Beispiel.
00:14:49: Viele Mütter sprechen mit ihren Babys im Bauch schon Englisch, damit sie dann die Sprache schon mal gehört haben und ihr Gehirn dazu trainiert ist und sie dann ganz einfach Englisch lernen und so weiter.
00:14:58: Das heißt, es war immer das Ding, so viel Wissen wie möglich in Kinder zu prügeln, weil irgendwann, wenn sie groß sind, dann schließt sich das Tor, das Gehirn ist fertig, das ist fest wie so eine Walnuss und dann kann man damit nichts mehr machen.
00:15:13: Dann lernt man auch nichts mehr und dann ist alles vorbei.
00:15:15: Das war früher die Annahme.
00:15:18: Und dann, in den Jahren und dann hat eine Frau in Großbritannien eine Studie gemacht.
00:15:22: Und zwar hat sie sich Taxifahrer und Taxifahrerinnen in London angeschaut.
00:15:26: Sie hat deren Gehirn gescannt, bevor sie für die Taxifahrerprüfung geübt haben.
00:15:32: Und dann nochmal danach.
00:15:34: Sie mussten für die Prüfung, zwanzigtausend Sehenswürdigkeiten auswendig lernen.
00:15:39: Jedes Mal, wenn ich diese Studie zitiere, bin ich so, wieso gibt es zwanzigtausend Sehenswürdigkeiten in London.
00:15:43: Ich kenne nur Big Bang und Denk.
00:15:46: Das nur nebenbei.
00:15:47: Und fünfundzwanzigtausend Straßen in London mussten sie auswendig lernen.
00:15:52: Und dann hat sie noch mal das Gehirn gescannt.
00:15:54: Und dabei hat sie erst mal gesehen, dass wirklich viel mehr graue Masse durch das Lernen, das stumpfe Auswendiglernen dieser Sehenswürdigkeiten und Straßen entstanden ist.
00:16:03: Also die Gehirne dieser Taxifahrer und Taxifahrerin haben sich physisch geändert durch das Lernen.
00:16:11: Und man konnte teilweise auch so Straßenzüge und Wuster von London in deren Gehirn erkennen.
00:16:18: Die haben also durch das Lernen für diese Prüfung ihr Gehirn physisch mit dem, was sie getan haben verändert.
00:16:25: Und das war tatsächlich revolutionär.
00:16:27: Das war erst, das ist jetzt noch gar nicht so lange her.
00:16:30: Und seitdem weiß man, wow, das was wir machen, welche Entscheidung wir treffen, was wir lernen und womit wir unser Gehirn füttern, das verändert die Form.
00:16:40: Unser Gehirn ist ganz individuell, genauso wie unser Fingerabdruck.
00:16:43: Nur unseren Fingerabdruck können wir nicht selber.
00:16:46: Und mit dem, was wir tun, verändern unser Gehirn schon.
00:16:48: Und das ist Neuroplastizität.
00:16:50: Also das heißt, erst mal gilt es damit aufzuräumen, dieser alte Spruch... Mist, ich hätte früher mal eine Sprache lernen sollen, weil jetzt mache ich das ja eh nicht mehr.
00:16:58: Damit gilt es aufzuräumen.
00:16:59: Das stimmt nicht.
00:17:00: Also es ist nicht so, dass Kinder oder Jugendliche leichter etwas lernen, besser etwas lernen als erwachsen.
00:17:06: Also schon leichter.
00:17:07: Ja, schneller.
00:17:08: Die sind schon super schnell.
00:17:09: Weil logischerweise, wenn die nicht ganz schnell in die Hirn aufbauen würden, hätten die ein Problem.
00:17:13: Die müssen ganz schnell sein.
00:17:15: Also die sind schon schneller.
00:17:16: Bloß früher hieß es halt, du kannst jetzt mit reißig keine Sprache mehr lernen.
00:17:20: Es bringt nichts.
00:17:21: Und das stimmt halt nicht.
00:17:22: Du kannst auch mit achtzig noch anfangen.
00:17:25: zu lernen.
00:17:26: Wahrscheinlich brauchst du halt eine Brille und du brauchst ein bisschen länger.
00:17:28: Aber du kannst es machen.
00:17:30: Also es gab ja einfach früher dieses, dieser Spruch.
00:17:33: Dafür bin ich schon zu alt.
00:17:34: Mit dem möchte ich auch aufräumen, weil das ist ein ganz krasser Glaubenssatz, den wir haben.
00:17:39: Du kannst jede Sportart anfangen, jede, wirklich.
00:17:42: egal wie alt du bist.
00:17:43: Und du kannst immer eine Sprache lernen, wann immer du möchtest.
00:17:46: Du kannst immer umziehen in ein anderes Land, wann immer du möchtest, wenn du es möchtest.
00:17:51: Es geht immer nur darum, möchtest.
00:17:54: Ich sage nicht, du musst in ein anderes Land ziehen, irgendwie auf Felswände klettern und Hebräisch lernen.
00:18:00: Ich sage, niemand muss das natürlich.
00:18:01: Aber es hält jung, es hält fit und es ist möglich.
00:18:04: Es
00:18:05: ist natürlich eine hochkomplexe Angelegenheit, weil man ja nicht nur gegen... Die Hürde ankämpfen muss, dass man sich für etwas um etwas bemühen muss, um es zu erreichen, um es zu lernen, sondern man muss ja auch noch gegen alle möglichen Vorannahmen antreten.
00:18:20: Also der Weg rauszufinden, was man möchte, ist ja auch schon meistens oftmals, wenn ich an mich selbst denke, kein leichter.
00:18:27: Also vertraut man... blind dem Bauchgefühl, dem Kopfgefühl, es ist die Sachlichkeit, es ist das Abwägen.
00:18:34: Auch vielleicht ist es deswegen für Kinder auch einfacher Dinge zu lernen, weil sie diese ganzen Vorerfahrungen und diese ganze Vorannahme von Dingen nicht haben.
00:18:41: Also wie kann man jetzt sich dagegen ein bisschen oder dagegen ein bisschen angehen, dass man vielleicht es einfacher findet, auf sich selbst zu vertrauen?
00:18:51: Also wie kann man diese Neuroplastikität auch für sich nutzen, älter werden?
00:18:57: Deine Sprache ist sehr kämpferisch, Jonas.
00:19:00: Dieses, wie kann ich dagegen angehen?
00:19:03: Du musst gegen gar nix angehen.
00:19:06: Siehst doch mal, ich seh das ganz anders.
00:19:07: Ich seh das viel spielerischer.
00:19:09: Du kannst es einfach üben jeden Tag.
00:19:11: Genauso wie du Schachspielen, Tennis spielen oder Kochen üben kannst.
00:19:16: Sehr
00:19:16: interessant, dass du das Beispiel nennst, weil ich Schach seit sehr langer Zeit sehr intensiv übe und sehr spät damit angefangen habe, sehr viel Schach zu spielen.
00:19:23: Es
00:19:24: ist interessant, dass es sehr
00:19:25: toll ist.
00:19:26: Beispiel auch, ich hab's extra genommen, weil es ist ja ein Spiel.
00:19:29: Und all diese Neuroplastizität und all diese Glücksforschung und diese positive Psychologie, da sind ja viele auch oft so dann auf Social Media so, jetzt muss ich das auch noch machen, niemand muss irgendwas machen.
00:19:39: Und darum, ich bin absolute Hedonistin, ich mach alles, was mir Spaß macht und mir macht das halt sehr viel Spaß.
00:19:44: Und deswegen ist meine Sprache da auch spielerischer.
00:19:47: Du kannst einfach disentdecken, du kannst es als Abenteuer ansehen, du kannst dich selber als Entdecker und Forscher sehen, du kannst dir einen Indiana Jones-Hood aussetzen und sagen, ich entdecke und erforsche jetzt mal, ohne gegen irgendwas anzugehen.
00:20:00: Ich entdecke einfach meinen Innenleben, meine Intuition, meine Neugierde, mein Flow.
00:20:06: Das sind alles Sachen so, was hat mir früher Spaß gemacht als Kind?
00:20:10: Was liebe ich?
00:20:11: Wo kriege ich Schmetterlinge im Bauch?
00:20:14: Je mehr wir tatsächlich uns selber entdecken, desto mehr haben wir Bock drauf und desto energetischer stehen wir morgens auf und sagen, oh geil, ich mache jetzt heute was.
00:20:24: und das habe ich mir früher immer verboten.
00:20:26: Aufgrund von irgendwelchen Glaubenssätzen, die ich im Kopf habe, weil die Gesellschaft um mich herum, meine Eltern, die Nachbarn, das Land oder die Dorfgemeinschaft der Meinung sind, man mache so etwas nicht.
00:20:37: Und das ist tatsächlich für mich eher ein Spaß und ein Spiel.
00:20:40: Es gibt zum Beispiel so Tools, Wie das japanische Ichigai.
00:20:45: Ichigai bedeutet, wofür es sich zu leben lohnt.
00:20:48: Und da sind so ein paar Fragen wie, was kann ich gut?
00:20:51: Was sind meine Stärken?
00:20:52: Was braucht die Welt von mir?
00:20:54: Wie kann ich die Welt besser machen?
00:20:56: Und wenn man zum Beispiel mal jeden Tag so eine Frage für fünf Minuten in so ein Notizbuch beantwortet, dann ist man nach einem Monat, fühlt man sich ganz anders, weil man ganz neue Sachen über sich entdeckt hat.
00:21:06: Und mit diesen Sachen kann man dann wieder sein nächstes Hobby planen oder die nächste Urlaubsreise.
00:21:12: oder keine Ahnung, sich eine Gruppe suchen, die auch das und das lernt macht, entdeckt, wandert, was auch immer es ist.
00:21:19: Und auf einmal fühlt man sich Schritt für Schritt lebendiger in seinem eigenen Leben und mehr in Resonanz mit der Welt.
00:21:27: Ja, also ich nehme mit, es ist ein Führ nicht dagegen, das habe ich verstanden.
00:21:33: Es gibt einfach Dinge im Leben, die, wo wir bestimmte Zwingen unterlegen sind.
00:21:38: Manche Menschen mehr, manche weniger, oftmals hat das ja auch mit einer finanziellen Freiheit zu tun und wie man weit man seine persönliche Weiterentwicklung in den Fokus seines Alltags stellt oder seines Lebens stellt.
00:21:49: Was ich meine, mit dem dagegen angehen ist ja, der erste Gedanke, der einen Sinn kommt, ist... Am Anfang, wenn man am Anfang von so einer Reise steht, vielleicht ein Zweifel.
00:21:56: Einen Eier, das wird ja eh nichts.
00:21:58: Das ist was, wo ich denke, das kann man vielleicht auch kämpfen.
00:22:01: Also vielleicht ist auch ein positives Kämpferisch, dass man sagt, ich besiege das oder ich überkomme diese Problematik, dass das Erste, was mir in den Kopf kommt, ein Zweifel ist.
00:22:10: Genau, aber auch das ist spielerisch.
00:22:12: Ich habe in meinem Buch, sei glücklich, älter wirst du sowieso genau dazu, eine Übung aus der positiven Psychologie als Beispiel und als Spiel tatsächlich.
00:22:20: Das ist eine Übung, und zwar heißt das mit sich... selber disputieren.
00:22:24: Und ich habe jetzt das Beispiel genannt, zum Beispiel ich hasse Joggen.
00:22:28: Alle um mich rum joggen, die posten dann immer, wie schön sie gejoggt sind, haben dann rote Bäckchen gehen, duschen, hatten einen Runners High.
00:22:34: Ja, ist das billig.
00:22:35: Du kannst überall auch auf Reisen immer einfach los joggen.
00:22:38: Und ich hasse das einfach.
00:22:39: Mir macht das keinen Spaß.
00:22:40: Ich finde das schrecklich.
00:22:41: Und deswegen war jetzt also mein Ausgangs.
00:22:43: Meine Ausgangsthese ist, ich hasse joggen.
00:22:46: Also habe ich keine coole, einfache Sportart, mit der ich Cardio machen kann und mein Herzkreislaufsystem trainieren kann.
00:22:53: Also ist mein Satz, das wird ja eh nix.
00:22:56: Mir macht das keinen Spaß.
00:22:57: Also bin ich unsportlich oder so, was wir dann immer mit unseren Sechzig, Sechzigtausend, Achtzigtausend Gedanken in unserem Gehirn so machen.
00:23:05: Wir kommen ja auch immer zu irgendwelchen Conclusions, die auch völlig ausgedacht sind übrigens.
00:23:11: Also nur weil ich nicht gerne jogge, heißt es ja nicht, dass ich nie Kardio machen will.
00:23:14: Aber das sind halt dann so Sachen, die man... sich einfach so ausdenkt.
00:23:17: und dann geht man mit dieser Prämisse durch sein Leben und sagt ja ich bin halt unsportlich auf einmal.
00:23:22: und dann steigert man sich da so rein und disputieren heißt diesen Gedanken einfach mal zu nehmen und zu sagen aha anstatt dass ich sage ich bin unsportlich sage ich ich denke Ich sei unsportlich.
00:23:36: Das heißt Diffusion.
00:23:37: Also ich diffusioniere mich von meinem eigenen Gedanken und dadurch ist er nicht mehr die Wahrheit, sondern nur noch ein Gedanke von vielen.
00:23:45: Und dann kann ich damit spielen und sagen, stimmt denn das wirklich?
00:23:48: Was bedeutet denn das für mich?
00:23:50: Wie kann ich denn jetzt damit arbeiten?
00:23:52: Was könnte ich denn stattdessen für eine Cardiosportart machen?
00:23:55: Was macht mir denn
00:23:56: Spaß?
00:23:57: Und so bin ich persönlich jetzt in diesem Beispiel darauf gekommen, dass ich total gern Trampolin springe.
00:24:04: Es gibt doch diese kleinen Trampolins, die man sich kaufen kann.
00:24:07: Die sind auch nicht besonders teuer übrigens.
00:24:09: Und die sind sogar noch effektiver als laufen.
00:24:13: Hat die NASA herausgefunden.
00:24:15: Da gibt es Studien dazu.
00:24:16: Und jetzt habe ich mein Trampolin.
00:24:17: Ich bin total glücklich und mache irgendwie Cardiotraining.
00:24:20: Ich hätte auch zu irgendwas Anderem kommen können.
00:24:22: Ich hätte auch zum Tanzen gehen können oder irgendwas Anderes entdecken können.
00:24:26: Aber ich wäre auf jeden Fall weggekommen von diesem.
00:24:28: Ich mag nicht joggen, also bin ich unsportlich, also mache ich keine Cardio-Sportart.
00:24:32: Also das ist, wie gesagt, alles ausgedacht.
00:24:34: Also wir können da einfach mit uns selber immer wieder disputieren und immer wieder alles auf den Prüfstand stellen.
00:24:40: drehen und wenden und sagen, ist denn das tatsächlich so?
00:24:42: Du hast ja eben auch gesagt, ja, das klappt ja sowieso nicht.
00:24:45: Das ist einfach ein Satz, den wir uns ausgedacht haben.
00:24:48: Das ist gar nicht die Wahrheit.
00:24:50: Wir denken nur, es wäre die Wahrheit.
00:24:51: Wir könnten sagen, okay, warum denke ich denn, dass das nicht klappt?
00:24:54: Woher konnten der Gedanke?
00:24:56: Ah, vielleicht von meinem Opa.
00:24:57: Der war sehr pessimistisch.
00:24:58: jetzt nur als Beispiel, keine Ahnung.
00:25:00: Der hat immer gesagt, nichts klappt.
00:25:02: Und ich hab von meinem Opa also ungefragt seine Glaubenssätze übernommen.
00:25:05: Also denke ich jetzt auch immer, das klappt nicht.
00:25:07: Okay, also wie finde ich denn Beispiele, wo es bei anderen schon geklappt hat, was auch immer ich machen möchte?
00:25:12: Was kann ich denn von denen lernen?
00:25:14: Vielleicht kann ich eine Biografie lesen oder ich kann mir YouTube-Videos angucken oder ich kann Podcasts hören.
00:25:19: Wo gibt es Menschen, von denen ich lernen kann, das zu tun?
00:25:23: Was kann ich jeden Tag?
00:25:24: tun, um das zu tun und so weiter und so weiter.
00:25:26: und das meine ich, dass neuere Plastizität eben in unserem Alltag tatsächlich eine sehr große Rolle spielt, weil je nachdem welchen Input wir konsumieren, so werde ich losgehen für meinen Traum und das machen oder ich werde für immer zu Hause sitzen und sagen, es klappt ja eh nicht, weil mein Opa nämlich so ein Pessimist war und der hat mir das ins Gehirn gesetzt.
00:25:41: Ich meine, das betrifft ja dann nicht nur ein Umdenken Perspektiven zu lassen, betrifft ja nicht nur Dinge, die man gerne machen möchte, sondern das hatten wir ganz am Anfang, betrifft auch den Blick aufs Alter und aufs Ältersein.
00:25:53: selbst und jetzt hast du gesagt, man kann, konnte bei diesen Taxifahrer in beispielsweise beobachten, dass sich das Hirn auch physisch verändert.
00:26:05: Wenn man jetzt, wenn es einem gelingt, diese Dinge mal im Ansatz zu integrieren in sein Leben und vielleicht auch einen anderen Blick aufs Alter und aufs Ältersein zu gewinnen, kann man sagen, dass das auch einen physischen Aspekt hat eine körperliche Auswirkung auf eine Person, also gibt es diesen Mehr noch als im Gehirn, gibt es sozusagen eine physische körperliche Auswirkung durch Umdenken, durch Neuroplastizität.
00:26:31: Ja,
00:26:32: weil jeder Gedanke hat ja auch eine Auswirkung auf unseren ganzen Körper.
00:26:37: Also wenn ich zum Beispiel verliebt bin, dann denke ich immer an diese Person und dann habe ich Kribbeln im Bauch oder woanders.
00:26:45: Und dann bin ich total energetisch und habe gute Laune und bin total aufgeregt und habe ein hohes Energielevel.
00:26:52: Es gibt ja so wunderbare Neurotransmitter, die wir ausstoßen, also zum Beispiel.
00:26:56: Oxytocin kennt jeder.
00:26:57: Das ist das Verbindungshormon.
00:26:59: Das haben Frauen nach der Geburt mit ihrem Baby.
00:27:01: Wenn sie kuscheln mit ihrem Baby, da wird ganz viel Oxytocin in uns ausgeschüttet, damit wir uns um das Baby kümmern und das nicht einfach am Straßenrand liegen lassen, wenn es nervt.
00:27:10: Oder nach dem Sex wird ganz viel Oxytocin ausgestoßen, um eben die Verbindung mit demjenigen, mit dem man da schläft, tatsächlich aufzubauen.
00:27:18: Dann gibt es Serotonin, das Glückshormon ganz... berühmt und beliebt, dann gibt es Dopamin.
00:27:23: Das ist unser Motivationshormon.
00:27:25: Das sorgt dafür, dass wir weitermachen wollen.
00:27:26: Das sorgt leider auch dafür, dass wir drogenabhängig oder alkoholkrank werden, weil nämlich Drogen und Alkohol sehr viel Dopamin-Ausschüttung triggern.
00:27:34: Also das ist das Hormon, was immer dafür sorgt, dass wir mehr von etwas wollen.
00:27:38: Das heißt, je nachdem, wie ich denke, So verändere ich die ganze Chemie in meinem ganzen Körper.
00:27:44: Also ich verändere tatsächlich nicht nur mein Gehirn plastisch und physisch, sondern auch die Zusammensetzung in meiner Bauchspeicheldrüse, in meinem Blut und überall im Grunde.
00:27:57: Also wenn ich mich weniger um meinen Alter schere, dann macht es mir mehr Freude, all zu sein.
00:28:02: Dann habe ich die Möglichkeit... äh äh äh äh äh
00:28:05: äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh.
00:28:27: dann ignoriere ich ja nicht, dass ich älter werde und dass meine Muskelmasse abnimmt, sondern ich nehme diese interessante Information und mache Krafttraining und werde teuteutteue hoffentlich dann auch mit Achtzig noch Kraft haben.
00:28:42: Das heißt, diese ganzen Informationen, die es gibt, die können wir einfach für uns benutzen.
00:28:46: Wenn ich jetzt sage, ach ist mir alles egal, ob ich älter werde, das interessiert mich gar nicht, dann würde ich das vielleicht nicht machen.
00:28:53: Aber wenn ich mich damit beschäftige und sage, ich habe total Bock, glücklich allzu werden, und es bedeutet, dass ich alleine aus meinem Bett aufstehen kann, dass ich ohne Rollator in den Supermarkt gehen kann und dass ich vielleicht die Tasse da oben im Schrank noch erreichen kann, auch mit ... dann bedeutet das, dass ich vorher Handschildtraining gemacht habe.
00:29:11: Oberschenkel trainiert hab, damit ich aus dem Bett aufstehen kann.
00:29:15: Und das meine ich mit freutvolles Alter.
00:29:17: Also die Sachen, die so sind, wie sie sind, anzunehmen und zu sagen, okay, und jetzt arbeite ich damit.
00:29:22: Let's go.
00:29:23: Ich hab keine Angst davor.
00:29:26: Ja, und je mehr man das macht, das ist zumindest was, was ich jetzt am Beginn des Allzeins vielleicht merke, ist mental.
00:29:36: ist die Annahme, dass man in dem Alter ist, in dem man ist oder dass der Körper vielleicht auch in dem Alter ist.
00:29:43: Dann besonders schön, wenn man dadurch mentale Vorteile hat, also beispielsweise FOMO, was du früher auch beschrieben hast, dieses so unentschlossen dabei sein immer alles wollen, wenn das nachlässt und man.
00:29:54: sich wohler fühlt, auch mit einem Wissen, was man möchte, was man nicht möchte, wo die Präferenzen liegen, dass man daran eine Ruhe finden kann.
00:30:04: Das hat ja sehr viel damit zu tun, dass man auch mental akzeptiert, dass man älter wird und dass es auch was Schönes haben kann.
00:30:11: Jetzt hast du aber gleichzeitig vorhin auch von der Gleichzeitigkeit der Dinge gesprochen, zum einen und zum anderen von gesellschaftlichen Perspektiven aufs Älterwerden.
00:30:19: Und jetzt kann ich ja noch so glücklich damit sein, Dass ich älter werde und kann mein Alter annehmen, ich persönlich.
00:30:28: Dennoch gibt es ja eine klare gesellschaftliche Bewegung, auch gefördert durch die Digitalisierung, die so ein bisschen in eine andere Richtung umschwingt.
00:30:37: Stichwort longevity, also... Das Ziel eigentlich, seinen Körper rund um die Uhr zu messen.
00:30:44: Das Älter werden zu monitorn.
00:30:46: Es gibt ja sogar gerade in den USA Bewegungen, die dafür sorgen wollen, dass Älter werden mehr und weniger aufzuhalten.
00:30:52: Letztens habe ich gelesen, der Fußballer Christiano Ronaldo ist quasi auf dem körperlichen Stand eines... ...twanzigjährigen oder siebenundzwanzigjährigen, aber ist vierzig.
00:31:01: Also es gibt ja diesen Trend durch digitale Messen, durch Challenges, durch eigentlich... Ja, die Messung jedes Fotos auf Deutsch gesagt, herauszufinden, wie alt bin ich wirklich, wie lange werde ich leben und wie kann ich dafür sorgen, dass dieser Prozess aufgehalten wird.
00:31:19: Stehst du dazu?
00:31:20: Das würde mich sehr interessieren.
00:31:21: Das ist ja wie bei allen Themen.
00:31:23: Also ich habe auch noch einen anderen Podcast, der heißt länger gut leben tatsächlich.
00:31:26: Also es ist auch eine Art von longevity Podcast, wo es aber vor allem ums Innenleben geht und um sich selber zu reflektieren und so.
00:31:34: Also ich bin jetzt nicht so die Trackerin so.
00:31:37: Aber es geht bei allen Themen bei mir auch immer wirklich um die Intuition.
00:31:40: Also ja, das gibt es alles.
00:31:42: Genauso wie es keine Ahnung in den neunziger Flatrate saufen gab.
00:31:45: Gab's alles.
00:31:47: Ich meine, es gibt auch ganz viele Leute.
00:31:50: Würdest du sagen, das hat mit den Neunzigern aufgehört?
00:31:52: Ich weiß es nicht.
00:31:53: Ich
00:31:54: spiele nicht so drin.
00:31:55: Wo man
00:31:55: irgendwie den Puffy abgibt und dann die ganze Nacht so viel trinkt, wie man weiß nicht.
00:31:59: Es war so ein Inding in den Neunzigern, glaube ich.
00:32:02: Oder in den Nullerjahren, glaube ich.
00:32:03: Mir geht es wirklich immer um die Intuition.
00:32:05: Es gibt ja auch diesen Milliardär.
00:32:06: Ich habe jetzt seinen Namen schon wieder vergessen, der tatsächlich das Vollzeit macht.
00:32:10: Der beschäftigt sich ausschließlich damit, jung zu sein.
00:32:14: Und der Age-Backward sagt er auch.
00:32:16: Der hat die Don't Die Community im Netz ins Leben gerufen.
00:32:21: Wir sterben einfach nicht, wir altern einfach rückwärts.
00:32:24: Der ist nur so ein Bären-Nuss-Mix und der geht um acht Uhr schlafen.
00:32:28: und also das ist ja auch irgendwie, das klingt überhaupt nicht nach Freude und Spaß und Genuss und so.
00:32:35: Und ich habe mich so viel auch mit innere Arbeit beschäftigt und weiß halt, deswegen Genuss ist total wichtig natürlich für die seelische Gesundheit.
00:32:42: Also mal was schönes Essen, auch wenn es vielleicht nicht perfekt gesund ist, gehört zur seelischen Gesundheit dazu, mit Freunden einfach mal länger wach zu bleiben vielleicht und nicht auf seine perfekten acht dann halb Stunden schlaf zu kommen gehört genauso zur mentalen gesundheit dazu wie ausreichend schlaf zu haben und so weiter.
00:32:59: also ich persönlich bin da immer so.
00:33:02: also ja wenn jemand da total Bock drauf hat hau rein, so viel Spaß, weil ich interessiere mich letzte Zeit auch für Nährstoffe und finde das interessant, seitdem ich zum Beispiel für mich entdeckt habe, dass ich einen extrem Vitamin D-Mangel habe und den behoben habe, geht es mir viel, viel besser.
00:33:18: Mir hat das halt vorher keiner gesagt, ich habe mich noch nie damit beschäftigt und jetzt erst mit Anfang Mitte vierzig habe ich das erste Mal darauf wirklich geachtet und mich eingelesen und einen Nährstoffbuch mal gelesen.
00:33:27: und seitdem ich das mache, nehme ich Eisen, Vitamin D und lauter so Sachen und es geht mir tatsächlich besser.
00:33:34: dass ich wie der Milliardär total besessen bin von all diesen Themen, finde es aber total interessant, weil wenn man einen extrem Nährstoffmangel hat, dann geht es einem nicht gut, man weiß nicht warum und dann schlittert man vielleicht deswegen in einen Burnout oder in eine Depression oder oder oder und dann ist man schon im Dilemma, dabei hätte man einfach mal vielleicht ein, zwei Nährstoffen nehmen können und dann wäre es einem besser gegangen.
00:33:56: Also ich finde das schon interessant, diese Themen.
00:33:58: Gerade auch in Anbetracht der Tatsache, dass unser Obst und unser Gemüse leider immer weniger Nährstoffe hat, weil wir die Böden so leer gesaugt haben.
00:34:07: Deswegen, glaube ich, müssen wir uns generell alle ein bisschen mehr damit beschäftigen jetzt in Zukunft, weil es reicht eben nicht mehr einfach so hier in Apfel und da mal irgendwie eine Nuss zu essen und damit ist man fertig.
00:34:17: Und den Rest des Tages Doritos und Coca-Cola sich reinzukippen und sagen, was denn?
00:34:21: Ich habe doch heute einen Apfel gegessen.
00:34:22: Also, ich glaube, so einfach ist es einfach nicht mehr.
00:34:26: Aber ja, man muss bei allem... beim Tracking und bei all diesen Themen natürlich immer darauf achten, wie geht's mir damit?
00:34:32: Nervt mich das jetzt?
00:34:33: Muss ich wirklich genau wissen, wieviel Prozent Schlagqualität ich jetzt letzte Nacht hatte oder kann ich das nicht vielleicht selber auch fühlen?
00:34:40: Also es geht immer um den eigenen inneren Kompass.
00:34:44: Am Ende des Tages geht es ja auch immer darum, dass man Daten, die man von sich selbst nimmt, auch verstehen kann.
00:34:49: Also ob ich ... in der Lage bin bei all den Daten, die ich tracken könnte, ... ... über meinen Körper daraus auch die richtigen Schlüsse zu ziehen.
00:34:59: Das ist ja mal dahingestellt.
00:35:00: Also nur weil ich weiß, wie meine Herzrate war, ... ... an einem bestimmten Punkt, bei einem Laufen, ... ... heißt das ja noch nicht, dass ich ... ... daraus irgendeine Information ziehen kann.
00:35:08: Und dass wenn ich etwas anpasse darin, ... ... kann es ein Zufallstreffer sein, dass das irgendeinen Einfluss dann hat.
00:35:13: Also ich glaube, es hat ja auch immer was mit Verständnis zu tun, oder nicht?
00:35:16: Also ich ... Blick dann ein bisschen drauf und denk mir, wo ist denn die Intuition?
00:35:20: Also ihr könnt doch in euren Körper reinfühlen.
00:35:23: Ihr müsst doch in der Lage sein, zu wissen, wann was irgendwie nicht funktioniert für euch.
00:35:27: Ist es was, was dadurch abhandengeht, denkst du?
00:35:30: Oder müsste man da eine... Weil am Ende sind die Extreme immer das, was schädlich ist vielleicht.
00:35:36: Also muss man da einen Mittelweg finden.
00:35:38: Ich bin da so ein bisschen überfragt.
00:35:40: Absolut.
00:35:41: Also man muss auf jeden Fall in sich reinhören.
00:35:43: Ich habe da so ein geiles Beispiel auch, weil ich glaube natürlich, dass die Art, wie wir Social Media benutzen, namentlich Facebook und Instagram natürlich, die sorgt eben dafür, wie unsere Gehirne auch geformt sind.
00:35:54: Und es gibt so ein schönes Beispiel.
00:35:56: Und zwar gab es doch bei Corona die Ansage, du musst Zehntausend Schritte laufen.
00:36:00: Das ist gesund, mach das so.
00:36:01: Weil wir saßen alle zu Hause vor unserer Bildschirm, durften nicht raus, Lockdown, ein, zwei, drei, vier, fünf und so weiter.
00:36:06: Also haben wir alle unser Gehirn dazu trainiert, Zehntausend Schritte zu... laufen.
00:36:10: Jetzt gibt es neue Studien, wo Leute sagen in Social Media, du, das ist alles Quatsch, du musst nicht zehntausend Schritte laufen, achttausend reichen.
00:36:17: Oder wenn du das und das machst, dann reichen sogar sechstausend.
00:36:20: Und ich denke so, das ist so eine Hirnverbrannte-Kack-Diskussion, weil zum Beispiel, wenn ich zehntausend Schritte laufe, geht es mir gut.
00:36:27: Dann war ich wahrscheinlich an der frischen Luft an dem Tag, dann habe ich mich bewegt, dann war ich vielleicht mit jemandem irgendwo und habe einen Ausflug gemacht.
00:36:34: Und wenn ich dann abends auf meine App gucke und das steht so, keine Ahnung, elftausend Schritte, denke ich, cool und freue mich.
00:36:39: So, ich werde doch jetzt nicht aufhören, plötzlich rauszugehen und Ausflüge zu machen und spazieren zu gehen, weil irgendein Fred im Internet sagt, nee, achttausend Schritte reichen.
00:36:49: Immer wenn ich viel laufe, geht's mir gut.
00:36:51: Warum soll ich denn jetzt damit aufhören, weil irgendjemand irgendwas sagt?
00:36:55: So, weißt du, wie ich meine, lauf doch einfach irgendwelche Schritte.
00:36:58: Hört doch mal auf, eure Zeit damit zu verbringen, auf Social Media zu diskutieren, ob jetzt achttausend, neuntausend oder sechstausend oder ist doch egal.
00:37:06: Lauf doch einfach.
00:37:07: Es ist doch klar, dass Bewegung gut ist für uns alle und das Bewegung an der frischen Luft sehr gut ist für uns alle.
00:37:13: Also hört doch mal auf ständig mit diesem selbst referenzialen Quatsch immer einfach so.
00:37:17: Macht einfach, was euch gut tut, hört auf euren Körper, auf eure Seele, guckt einfach, hey, das zum Beispiel, sei es Joggen oder Trampolin springen oder spazieren gehen, das tut mir gut.
00:37:26: Davon möchte ich mehr machen und das möchte ich nicht machen.
00:37:28: Da habe ich keine Lust drauf.
00:37:29: Aber wir sind auf Social Media permanent damit beschäftigt, alles immer zu bewerten, dann zu sagen, wie wir das finden und dann zu finden, wie die die finden, wie die das finden.
00:37:38: Das ist alles eine absolute, wahnsinnige Zeitverschwendung und lenkt uns von dem wesentlichen Problem dieser Welt ab, wie dem Klimawandel oder dem Krieg oder so, wenn wir immer die ganze Zeit darüber reden, wie wir irgendwas finden.
00:37:50: Es ist wirklich total egal.
00:37:51: Lauf halt irgendwelche Schritte.
00:37:52: Du bringst da jetzt auch zwei Punkte zusammen, die auf den einen davon wollte ich ohnehin noch kommen, weil du dich eben auch mit dem Thema Smartphone-Nutzung auseinandergesetzt hast.
00:38:03: Und da muss man ja sagen, Stichwort jetzt vielleicht auch die Verbindung zum älter werden.
00:38:09: das ist ein Aspekt ein Einfluss auf unser Gehirn und auf unsere unser Gemüht auf unsere Emotionen.
00:38:17: Was ist so vergleichbar eben noch nicht gegeben hat.
00:38:19: also das Smartphone gibt es jetzt seit zwanzig Jahren circa und diese digitale Vernetzung Weitet sich aus ist jetzt auch noch nicht seit ist noch eben noch nicht seit zwanzig Jahren da sondern dies etwas jünger Also etwas, was kein Präzidenzfall hat.
00:38:34: Es gibt nichts, wo man das vergleichen kann.
00:38:36: Und jetzt hast du dich eben beschäftigt, was Smartphone-Nutzung auch mit verschiedenen Altersgruppen macht, wie das eben auch Einfluss haben kann auf unser Gehirn.
00:38:48: Ist dir dabei etwas begegnet, was man abschließend sagen kann als, oder nicht abschließend, aber was man zumindest als aktuelle Beobachtung sagen kann, was für Effekte würdest du sagen, hat Smartphone-Nutzung?
00:39:00: auf uns auf die Hirne von Altersgruppen.
00:39:04: Also ich glaube, das kann man so allgemein gar nicht sagen, denn es ist natürlich auch wieder die Frage, wie benutzt du deinen Smartphone?
00:39:11: Also guckst du einfach bei TikTok diese Kurzvideos, dann ist es so richtig, es gibt ja diesen schönen Begriff Brainrot und einfach bei TikTok Videos hochzuswalten ist klassisches Gehirngrillen und vergammeln.
00:39:24: Und zwar auch für alle Altersgruppen.
00:39:26: Aber wir können natürlich unser Smartphone als das benutzen, weil es gibt doch immer diesen Spruch.
00:39:30: Unsere Smartphones sind stärker als das, womit sie damals zum Mond geflogen sind.
00:39:33: Und wenn wir das fühlen und wenn wir auch die ganze KI-Entwicklung mit reinnehmen und sagen, wie krass mächtig dieses Smartphones sind und die KI und alles, was unser Computer kann, wenn wir uns Lehrvideos angucken auf YouTube, wenn wir Dinge wirklich erfahren.
00:39:49: Die KI kann uns dossiers herstellen innerhalb von wenigen Minuten über jedes Thema dieser Welt, wo wir früher in Bibliotheken sitzen mussten, stundenlang und dann war das Buch verliehen, vergriffen oder durch Wasserschaden zerstört und dann hatten wir diese eine Information nicht.
00:40:03: Wir haben alle Informationen und das ist so toll und deswegen geht es gar nicht so allgemein um, benutzt du dein Smartphone.
00:40:10: Wenn du dein Smartphone nutzt und zu lernen, um dich zu inspirieren, um Dinge zu entdecken oder zu erfinden oder herzustellen, dann ist es natürlich total geil.
00:40:20: Aber das Problem ist eher dieses Brainrod und das sind eben wir.
00:40:24: Wir wollen den kurzen Dopaminkick, wir wollen die Cola, wir wollen den Wein, wir wollen, was auch immer uns da gerade süchtig macht und das macht zum Beispiel auch TikTok, Instagram, Reels und YouTube Shorts.
00:40:35: Die machen uns ganz schnell süchtig.
00:40:37: Wir wollen noch mehr von diesem Kick.
00:40:40: Und das ist wirklich das billigste Dopamin, was es gibt, weil es immer da ist.
00:40:44: Alle gucken immer auf ihre Kurzvideos, egal auf welcher Plattform.
00:40:48: Und da ist das Gefährlichste, tatsächlich direkt nach dem Aufstehen, das zu machen.
00:40:52: Weil wir hatten als Menschheit noch nie diese Informationen, die wir jetzt haben, über jeden Konflikt, über jedes trote Kind, über die Dürre, über die Waldbrände, über die Kriege, über die Toten, über die Krankheiten, über die Viren, über die Bakterien, über die, was der wieder gesagt hat, was der wieder meint und was der über den anderen.
00:41:09: gesagt hat und was der wieder und so weiter.
00:41:12: Und diese Flut an Informationen, die wir haben in unserem Handcomputer, dafür ist unser Gehirn tatsächlich nicht bereit.
00:41:18: Das ist einfach zu viel.
00:41:19: Wir müssen auf uns aufpassen auf unseren Geist und das können wir nur indem wir sagen, zum Beispiel nach dem Aufstehen sind wir sehr... Wie sagt man suggestible heißt es auf Englisch.
00:41:29: Also wir nehmen sehr viel auf in den ersten dreißig Minuten nach dem Aufstehen.
00:41:35: Und wenn wir uns da schon direkt beballern mit unserem Smartphone, mit allen Katastrophen dieser Erde, wenn wir direkt nach dem Aufstehen Nachrichten gucken.
00:41:43: Dann sind wir in einem Katastrophenmodus.
00:41:45: Wir sind in einem Hilflosigkeits- und Hoffnungslosigkeitsmodus.
00:41:49: Oder wir sehen, dass die Nachbarin schon wieder Urlaub macht, den ich mir nicht leisten kann.
00:41:53: Und dann bin ich neidisch.
00:41:54: Oder die ist irgendwie schlanker als ich.
00:41:56: Oder der hat mehr Erfolg oder oder oder.
00:41:58: Und dann sind wir sofort in einem Modus, der uns nicht gut fühlen lässt.
00:42:02: Und zwar wirklich die erste halbe Stunde, die setzt den Ton für den ganzen restlichen Tag.
00:42:07: Und je nachdem, Ich würde sagen, die erste Stunde nach dem Aufstehen gar kein Smartphone benutzen.
00:42:12: Und dann haben wir auch da wieder, wie zu all dem Wissen zu unserem Gehirn, wunderbare Möglichkeiten, unser Smartphone auf gute Art und Weise zu benutzen, wie zum Beispiel diesen Podcast.
00:42:23: Dinge zu lernen, sich inspirieren zu lassen und eben auch Dinge wirklich selber herauszufinden.
00:42:27: Wir haben alle Möglichkeiten, alle Dinge zu erfinden, die alle unsere Probleme auf dieser Welt lösen.
00:42:34: Das finde ich wahnsinnig faszinierend, aber wir machen es nicht.
00:42:37: Wir gucken stattdessen irgendwelche Brainrod-Videos, obwohl wir für jedes Problem, was wir haben, Wasserproblem, Bildungsproblem, Hungerproblem, wir könnten alle irgendwie dazu forschen, dazu lernen und etwas dazu erfinden und irgendwie uns diesen Problem nähern, uns zusammenschließen, Organisationen gründen oder, oder, oder, oder, oder Dinge tun, um Probleme zu lösen.
00:42:59: Aber wir benutzen es halt leider nicht, sondern wir gucken uns halt kleine Katzenvideos an oder... irgendwelche Leute, die keine Ahnung vom Fahrrad fallen oder so.
00:43:08: Ja, absolut.
00:43:09: Ich meine, es ist natürlich so, dass das, was du beschreibst, würde ich auch sagen, es ist ein Problem, was man aber hat bei der Nutzung von Smartphones und auch bei der bei der bestmöglichen Nutzung von Smartphones, ist natürlich das Wissen, was einem zur Verfügung gestellt werden kann, erfordert halt Eigentlich sehr viel Zeit und sehr viel Mühe, um es zu verstehen.
00:43:35: Also das beste Beispiel ist eben der neue Trend, statt zu sagen, ich Google, dass ich fragt ChatGPT.
00:43:41: Was ich mir extrem abgewöhnt habe bei simplen Fragen, weil die Transferleistung, also Google hat zumindest immer noch die... Diese diese moment gehabt von ich muss das jetzt einmal nachschauen und dann muss ich verstehen was ist das für eine seite?
00:43:54: also wo kommt das her?
00:43:57: Wie steht das in zusammen mit den bildern die ich jetzt sehe?
00:43:59: ist das eigentlich das richtige?
00:44:00: ist das was ich suche als es braucht diese transferleistung und dieses zusammenstellen von dosiers und dieses was das smartphone einem abnehmen kann in bestimmten bereichen dass dieser schritt zwischen suche nachwissen und informationen über das wonach ich gesucht habe der fehlt so ein stückweit und das ist glaube ich was was wahnsinnig schwer ist eigentlich ja also wo man sich wahnsinnig tief rein denken muss um eine transferleistung bringen zu können also um dinge einordnen zu können um zu verstehen können was mache ich mit dieser information wo kommt die her?
00:44:33: und all diese dinge
00:44:35: man kann sich ja auch quellen geben lassen und dann kann man auch die original studie zum beispiel lesen zu
00:44:39: genau genau natürlich.
00:44:41: aber ich glaube dass zwischen frage und antwort ist.
00:44:44: natürlich ist immer noch ein Weg, also es gibt immer Zusammenhänge und Dinge sind immer in einem bestimmten Kontext zu betrachten.
00:44:50: Und da frage ich mich natürlich, ob auch das Smartphone nicht mehr darauf ausgelegt ist.
00:44:55: uns im Prinzip diesen Weg short zu katten.
00:44:57: und da würde ich jetzt mir vorstellen, so wie du es beschreibst, dass dieser lange Weg zur Erkenntnis, dieser Weg zu, ich verstehe etwas wirklich, ich verstehe auch die Zusammenhänge und kann ungefähr einordnen, was vom Kontext ist das, eigentlich ja was wäre, was für meine, für mein Hirn sehr gut wäre, dass ich genau da die neuen Bahnen verknüpfe, also Abstraktionsfähigkeit.
00:45:15: Also da stelle ich mir jetzt vor, das ist so ein Punkt an dem Neuroplastizität ist eine Blockade erfährt, wenn ich mir selbst den Shortcut gebe durch das Smartphone.
00:45:29: Ich glaube nicht.
00:45:30: Also ich glaube, wenn ich wirklich was wissen will und mich für irgendwas interessiere, dann hilft mir.
00:45:35: meinen Smartphone auf jeden Fall dabei, weil ich kann ja mir das Dossier geben und dann lese ich das durch und danach kann ich mir noch ein YouTube Video angucken, dann kann ich mir noch ein Ted Talk angucken, dann kann ich mir noch sechs Podcasts raussuchen und dann lasse ich mir noch drei Bücher vorschlagen, die bestelle ich mir dann und dann lese ich die auch noch.
00:45:50: Also ich glaube es ist wirklich...
00:45:52: Genau, aber das ist genau der Mittelweg, den ich meine.
00:45:54: Das ist genau der Mittelweg, den ich meine.
00:45:56: Den du beschreibst, ist der Mittelweg.
00:45:58: Das Ergebnis ist die Erkenntnis von Wissen, dass ich wirklich etwas einordnen kann, wo ich etwas verstehe.
00:46:02: und am Anfang stand die Suche und das, was du beschreibst.
00:46:04: ist genau dieser Mittelweg.
00:46:05: Und da glaube ich, wenn ich jetzt für mir einen dossier zusammenstellen lasse, ist die Tendenz eher eine gesellschaftliche Tendenz zu sagen, das dossier, die Zusammenstellung reicht mir.
00:46:13: Da ist, da mache ich Schluss.
00:46:15: Und dann wäre es meine eigene Anspruch zu sagen, ich gehe darüber hinaus, ich verschaffe mir Wissen über das, was ich mir... Antwort geliefert hat.
00:46:23: Aber ich glaube, davor wiederum ist noch tatsächlich erst mal das Erkenntnisinteresse, die Neugier und der Flow, also all diese Dinge.
00:46:31: Weil sonst, ja Herr Gott, ich muss jetzt auch nicht zu jedem Thema dieser Erde, sechs Bücher lesen, zehn Podcasts hören und fünfundzwanzig Tattocks gucken.
00:46:38: Also das mache ich alles zu meinen Themen, zu positiver Psychologie, Neuroplastizität.
00:46:42: Also genau das mache ich tatsächlich seit acht Jahren, suchte ich alle diese Themen.
00:46:47: Aber ich muss jetzt nicht über keine Ahnung, dass den Schwänzeltanz der Bienen das alles machen, weil das prüle ich grad nicht so.
00:46:54: Es ist interessant, ja, die tanzen, das ist cool so, aber das ist jetzt nichts, was mich so morgens wirklich so begeistert aufstehen lässt.
00:47:00: Obwohl ich das absolut interessant finde, aber du weißt, was ich meine.
00:47:04: Man muss schon natürlich auch für irgendwas brennen und sagen, das interessiert mich.
00:47:08: Ich sehe diesen Missstand und so funktionieren wir Menschen ja alle, so sind irgendwie Gewerkschaften entstanden, Betriebsräte, Parteien und unser ganzes politisches System.
00:47:18: Krankenhäuser, alles ist entstanden, weil wir einen Missstand sehen, wir Menschen, den möchten wir beheben und dann möchten wir mehr über etwas lernen, weil wir vielleicht eine Lösung haben, weil wir vielleicht eine Idee haben, weil wir da irgendwas auf der Spur sind, weil wir gerne eine Sache besser machen wollen.
00:47:32: Und wenn wir das haben, es gibt diesen schönen Nietzsche Spruch, du erträgst fast jedes Vi- wenn du ein Warum hast.
00:47:39: Und ich glaube, dieses Warum ist am Anfang noch.
00:47:41: Ob ich dann nur in Dossier lese oder eben noch Podcast-Höre oder mich da weiter eingrabe.
00:47:45: Davor steht es Warum.
00:47:46: Warum will ich das?
00:47:47: Warum interessiert mich das?
00:47:49: Wo will ich hin?
00:47:50: So, ich glaube, das steht sogar noch davor.
00:47:52: Kann man darauf schließen, wie bestimmte Altersgruppen mit diesem Einfluss vom Smartphone und vom Internet und sozialen Netzwerken umgehen?
00:47:59: Weil, wenn ich das richtig im Kopf habe... Dass es schon einen Unterschied gibt, ob beispielsweise jemand, der sein Leben lang ein analoges Leben eigentlich gelebt hat, also im Alter anfängt digital zu werden oder ob man von Anfang an Generation Alpha, das ist glaube ich die, die bis dieses Jahr oder letztes Jahr geboren wurde, von Anfang an in dieser digitalen Welt auch stattfindet, also kann man dazu was sagen, wie bestimmte Altersgruppen, bestimmte Altersschichten reagieren auf diese Smartphone-Nutzung und auf diese sozialen Netzwerke.
00:48:26: Ja, und das ist auch wieder neuere Plastizität.
00:48:28: Also ich habe auch mal ein Semester gelehrt an einer Medienuniversität.
00:48:33: Ich habe für Journalismus innovative Konzepte im Journalismus gelehrt und da hatte ich eben sehr junge Menschen vor mir sitzen und die haben jede Frage, die ich gestellt habe, bei ChatGPT eingegeben und haben mir dann vorgelesen, was da steht.
00:48:46: Ich würde gerne mit euch diskutieren.
00:48:48: Ich würde gerne wissen, was in deinem Kopf vorgeht.
00:48:50: Und die guckten mich teilweise mit großen Augen an, wussten gar nicht, was ich meine und dachten, wieso?
00:48:54: Ich habe das eben vorgelesen.
00:48:55: Was wollen Sie denn von mir?
00:48:56: Wieso quatschen Sie mich noch voll?
00:48:58: Wieso belästigen Sie mich jetzt hier mit so was wie selber denken?
00:49:01: Ich glaube, das ist einfach ... Erstens, denken die älteren Generationen sowieso immer, dass die Jüngeren zu dumm sind.
00:49:08: Seit Sokrates gibt es diese Sprüche von wegen, die heutige Jugend ist nur noch verrot und dumm und faul.
00:49:12: Das heißt, dass wir das denken ... quasi ist nichts Neues, aber es ist einfach ganz simple Neuroplastizität.
00:49:17: Wenn ich möchte, dass irgendwie die Menschen vor mir sich mit etwas länger beschäftigen, muss ich ihnen die Geräte wegnehmen.
00:49:22: und dann muss ich sagen, so, jetzt denk mal drüber nach.
00:49:25: Denk doch einfach mal.
00:49:26: Das ist auch das Achtsamkeitsthema, mit dem ich auch immer wieder um die Ecke komme.
00:49:30: Sitz doch mal in Stille.
00:49:31: Sitz mal irgendwo zehn Minuten und denke über irgendwas.
00:49:36: Ganz egal worüber.
00:49:37: Mach mal nix.
00:49:38: Guck mal nicht auf dein Telefon.
00:49:40: Google mal nix.
00:49:41: So ein guck einfach meiner Gegend rum.
00:49:43: Das ist dann das Adäquat von Meditieren oder Medidenken oder was auch immer, Denkitation oder so.
00:49:50: Aber das allein zu trainieren ist ein riesiger Schmerz, je jünger wir sind, weil wir das nicht gewohnt sind.
00:49:59: Und ich finde, das kann man aber wie gesagt auch in Schulen, in Kitas, das können wir alle zu Hause auch mit unseren Kindern üben, einfach mal zu sagen, setz dich doch mal hin.
00:50:06: Mach mal nix, mal sehen, was dann passiert.
00:50:08: Und da gibt es den schönen Spruch, auch aus einer Studie, aus einem Experiment, das gemacht wurde, ein ungeschulter Geist kann sich nicht mit sich alleine beschäftigen.
00:50:16: Und das ist, glaube ich, auch das Wohl- und Wehe unserer Spezies, glaube ich.
00:50:22: Das ist davon abhängt so, wie wir auch mal einfach sitzen und nichts machen können.
00:50:26: tatsächlich, weil in der Stille kommt die Kreativität, da kommen gute Ideen, da kommen Zusammenhänge, da kommen uns Groschen, die fallen und unser Geist und unser Körper braucht auch einfach mal Stille.
00:50:37: und das schaffen wir nur, wenn wir wirklich alle Geräte mal eine Weile weglegen und ja, natürlich in die Natur gehen und unsere Zehntausend Schritte machen, aber manchmal auch gar nichts machen einfach, sondern einfach nur denken.
00:50:49: Das ist total wichtig und das können wir aber trainieren, so wie Push-ups.
00:50:52: Gleichzeitig ist es dann so.
00:50:54: Das gilt eben natürlich vor allem für eine Generation, die eben mit dem Internet der digitalen Welt so aufgewachsen ist wie fast schon mit der analogen Welt.
00:51:03: Und dann gibt es ja aber noch, ich glaube früher hieß es Masilver Surfer oder so, Menschen, die eigentlich eine lange Zeit gar nichts mit dem Internet zu tun haben, weil es die meiste Zeit ihres Lebens keine Rolle für sie gespielt hat.
00:51:14: Jetzt werden sie aber zunehmend digitaler, vielleicht auch... zwangsläufig durch die Gesellschaft.
00:51:19: Und soweit ich das verstehe, hat das einen sehr positiven Einfluss auf diese Leute.
00:51:24: Kannst du dazu was sagen?
00:51:26: Also alte Menschen... gehen ins Internet und es hat einen positiven Effekt.
00:51:31: Ja, ganz simpel.
00:51:31: Es ist ja genau wie mit Hebräisch lernen oder klettern.
00:51:34: Ich meine, die lernen etwas sehr Komplexes Neues, wenn sie es machen, wenn sie offen dafür sind, und damit trainieren sie wieder ihr Gehirn.
00:51:41: Und damit, je mehr ich etwas Neues lerne, desto älter werde ich auch und desto mehr kann ich mich vor Demenz und Alzheimer schützen.
00:51:47: Also lernen ist tatsächlich ein ganz ganz großes Puzzleteil in diesem länger gut leben, in diesem glücklich werden beim Alter etwas Neues lernen.
00:51:57: komplex ist.
00:51:57: Es gab einmal eine Studie, die haben ältere Menschen, ich weiß gar nicht, Ende sechzig, glaube ich, waren die, ich weiß nicht mehr ganz genau darauf, bitte nicht festnageln, haben sie in drei Gruppen eingeteilt und haben gesagt, die erste lernt komplexe Dinge wie Digitalfotografie, also so richtig mit allen Einstellungen.
00:52:14: oder eine hat eine neue Sprache gelernt oder jemand anders hat Videoschnitt gelernt.
00:52:18: Die haben also hoch Anspruchsfälle neue Dinge gelernt.
00:52:22: Die zweite Gruppe hat nur, ich sag mal in Anführungszeichen, nur so Filme geguckt, Podcasts gehört, aber nicht selber ausprobiert oder gemacht.
00:52:30: Die haben quasi nur konsumiert.
00:52:32: Und die dritte Gruppe hat gar nichts weiter gelernt.
00:52:34: Naja, und dann haben sie in die Gehirne geguckt.
00:52:36: Kannst du dir vorstellen, was da los ist?
00:52:38: Also die erste Gruppe war glücklicher, zufriedener, hatte eine bessere, ganz allgemeine Körperchemie, Immunsystem, war fitter und so weiter und so fort.
00:52:47: Wenn man lernt und sagt, hey, ich bin jetzt Silver Surfer, ich bin schon älter und ich kenne das alles nicht, das ist für mich Neuland und ich probiere das jetzt aus und ich werde alles Mögliche jetzt einfach ausprobieren, dann ist das genau wie hebräisch lernen oder Videoschnitt oder so.
00:53:02: Es ist eine herausfordernde neue Fähigkeit und man benutzt seinen Wunderwerk, Gehirn, um es zu trainieren, um zu lernen und dadurch wird man älter und dadurch wird man fitter im Kopf bleiben bis zum Ende, genauso wie Kraftsport, genau das gleiche bewirkt auf körperlicher Ebene ist tatsächlich im digitalen Raum sich zu bewegen als älterer Mensch, der nicht damit aufgewachsen ist.
00:53:22: Genauso ein Training wie Handeltraining.
00:53:24: Das digitale Handeltraining, das gefällt mir gut.
00:53:28: Jetzt würde ich gerne abschließen mit zwei etwas praktischen Fragen sozusagen.
00:53:35: Du hast jetzt gerade das digitale Handeltraining fast schon als Tipp mitgegeben.
00:53:39: Dein Buch versteht sich natürlich auch als würde ich jetzt mal behaupten... als etwas, wo man Menschen eine Tür aufmachen möchte und sagen möchte, versuch doch mal etwas.
00:53:50: Versuch, die Welt anders zu sehen, als du sie vielleicht bisher gesehen hast.
00:53:54: Ich möchte dich jetzt nicht konkret nach Ratschlägen fragen, nach Tipps fragen, aber gibt's was, was wir vielleicht noch heute noch nicht besprochen haben, was dir nach dem Buch vielleicht auch immer noch nachhalt, womit du dich beschäftigt hast, wo du sagen würdest, es lohnt sich, Leuten mitzugeben, wenn es um diesen, diesen, diese veränderten Blick vielleicht aufs Älterwerden oder einen anderen Blick aufs Älterwerden geht.
00:54:14: Ja.
00:54:14: Auf jeden Fall zwei Sachen möchte ich unbedingt noch loswerden.
00:54:17: Bevor sich unsere Wege scheiden, Jonas.
00:54:20: Das erste ist tatsächlich Verbundenheit.
00:54:22: Es gibt wahnsinnig viele Studien und auch die größte Studie aus der Harvard University, die Glock Study heißt die tatsächlich.
00:54:31: Die sagt, dass Verbundenheit und Beziehung zu anderen Menschen uns glücklich altern lassen, uns länger leben lassen.
00:54:37: Verbundenheit ist der Schlüssel.
00:54:39: Und im Gegenzug ist Einsamkeit gefährlicher als übrigens Rauchen.
00:54:44: sitzen und Alkohol trinken oder sitzen, zu rauchen und Alkohol zu trinken.
00:54:49: Also Einsamkeit und die Vereinsamung in Städten von modernen Menschen ist tatsächlich lebensbedrohlich.
00:54:55: Und deswegen, also in der Glock-Studie haben sie rausgefunden, die haben Menschen über Jahrzehnte getrackt und gefragt und keine Ahnung, sie haben ihren Blutdruck gemessen, sie haben sie gefragt, wie geht's dir, welche Beziehung hast du, welche Beziehung hast du zu deinen Kindern, zu deinen Eltern, zu deinen Nachbarn, wie lebst du, was machst du beruflich, wie glücklich bist du und so weiter.
00:55:13: Jahrzehnte haben sie Menschen generationenlang getrackt und sie haben herausgefunden, die Menschen, die mit fünfzig die besten Beziehungen zu anderen Menschen hatten.
00:55:23: Egal welche, es muss keine romantische Zweierbeziehung sein, sondern allgemein Beziehungen zu Nachbarn, Kollegen, allen möglichen Menschen, die mit fünfzig die besten Beziehungen hatten, waren mit achtzig erst mal noch am Leben.
00:55:35: Und am gesündesten.
00:55:36: Hatten am seltensten Demenz und Alzheimer, waren am fittesten, hatten sich am meisten um sich selber gekümmert, waren körperlich und geistig am gesündesten.
00:55:45: Also gute Beziehungen.
00:55:46: Grüßt die Leute auf der Straße.
00:55:48: Hälft euren Nachbarn.
00:55:50: Ruf die Oma öfter an.
00:55:52: Kümmert euch um eure Beziehungen.
00:55:53: Wir können alle auch gesellschaftlich und politisch dafür sorgen, dass unsere Beziehungen einfach besser und gepflegter werden.
00:56:00: In egal Städten, Dörfern, Gemeinden, auf dem Land.
00:56:05: Je öfter der Bus kommt, desto öfter kann ich ins Nachbardorf fahren und jemanden besuchen.
00:56:09: Es ist lebenswichtig, dass wir gute Beziehungen zueinander haben.
00:56:13: Und dementsprechend sind schlechte Beziehungen auch wirklich gefährlich, toxisch und machen uns krank.
00:56:18: Also auch im Kleinen und im Großen, also seien es Kriege oder jahrzehntelanger Streit mit irgendeiner Tante oder einem Schwibschwager, das macht uns krank.
00:56:27: Wenn wir aktuell jeden Tag darauf achten, wie habe ich heute meine Beziehungen und meine Verbundenheit zu anderen Menschen gepflegt?
00:56:34: dann ist das Altersvorsorge und dann ist das Gesundheitsvorsorge.
00:56:38: Und wenn wir das alle noch mehr auf dem Schirm haben, dann können wir damit, glaube ich, auch eine bessere tatsächlich so utopisch und komisch hochtraben, die das klingt, eine bessere Gesellschaft bauen mit diesem Wissen.
00:56:48: Die zweite Sache.
00:56:50: Die hatte ich eben schon mal ganz kurz angemerkt.
00:56:52: Der Flow.
00:56:53: Wenn wir im Flow sind, sind wir glücklich.
00:56:55: Dann können wir uns keine Sorgen machen um die Zukunft oder die Vergangenheit.
00:56:59: Wenn wir alle jeden Tag denken, okay, wann bin ich heute im Flow?
00:57:02: Mit welcher Tätigkeit?
00:57:03: Und es kann Klo putzen sein, abwaschen.
00:57:05: Es kann aber auch, keine Ahnung, theoretische Physik sein.
00:57:09: Es kann Gärtnern sein, Malen basteln, lesen, Joggen, Trampolinen springen.
00:57:14: Es ist ganz egal, was manche knüpfen, Körbe oder... Bemahlen, Warcraft Figuren, was auch immer es ist, sucht euren Flow.
00:57:22: Das ist so wichtig, weil je mehr wir im Flow sind, desto besser geht es uns.
00:57:28: Und wenn sieben Milliarden Menschen jeden Tag im Flow wären, dann würde die Welt auch anders aussehen.
00:57:33: Denn Menschen, die im Flow sind, wollen auch keine Kriege führen.
00:57:36: Sie wollen nicht haten und trollen und anderen Leuten ans Bein pissen.
00:57:40: Menschen, die im Flow sind, sind sehr zufriedene und gesunde Menschen.
00:57:44: Ja,
00:57:45: sehr, sehr gut.
00:57:47: Und vor allem könnte man natürlich auch da anknüpfen, nochmal sagen, die Menschen, denen es leichter fällt, im Flow zu kommen oder die besseren Möglichkeiten dazu haben, können ja auch dabei helfen.
00:57:58: Also nicht jeder ist in der Frustration oder hasst, weil er den Flow nicht findet, sondern vielleicht ist ihm auch die Möglichkeit versperrt, um den Flow zu kommen.
00:58:08: Das kann ja auch sein.
00:58:08: Ich glaube, jeder kann tatsächlich mit allen Mitteln in den Flow kommen.
00:58:12: Also, man braucht nicht...
00:58:13: Vermutlich.
00:58:14: Wenn man sich selber mit sich selber beschäftigt und fragt, was macht mir Freude?
00:58:19: Weil wir oft so unzufrieden sind, weil wir die Schuld im Außen suchen.
00:58:24: Also, es gibt wirklich ungewöhnliche Wege, um in den Flow zu kommen.
00:58:28: Und es gibt auch mehrere Bücher dazu, die heißen auch Flow und Kreativität.
00:58:33: Und da ist... Unfassbar viel Inspiration dazu, wie man mit einfachsten Mitteln und auch ohne Geld in den Flow kommen kann.
00:58:40: Zum Abschluss.
00:58:41: Die letzte Frage in diesem Podcast ist immer dieselbe.
00:58:44: Die Welt wird digitaler.
00:58:45: Die Frage ist doch aber, was bleibt analog?
00:58:47: Was ist es für dich, was unverhandelbar analog bleibt, was nicht digital stattfinden darf in deinem Leben?
00:58:54: Tagebuch schreiben.
00:58:56: Physisch per Hand aufschreiben.
00:58:57: Sehr gut.
00:58:58: Ja, ich gehe in Pappeterin und liebe diese leeren Bücher.
00:59:02: Ich bin wie so ein Weirdo, einfach, dass ich immer mit meinen Papierbüchern durch die Gegend laufe und immer irgendwas in mein Papierbuch schreiben muss.
00:59:09: Ja,
00:59:10: sehr gut.
00:59:10: Ich kann das gut verstehen.
00:59:11: Ich finde, eine handschriftliche Notiz brennt sich tiefer im Gehirn ein als eine getippte Notiz.
00:59:16: Dank aus, dazu gibt es Studien tatsächlich übrigens.
00:59:19: Dann würde ich sagen, bleibt mir nichts anderes übrig, als mich zu bedanken.
00:59:24: uns hoffen, dass alles digital in deinem Tagebuch handschriftlich erwähnt wird.
00:59:28: Herzlichen Dank, dass du heute da warst.
00:59:29: Hat großen Spaß gemacht.
00:59:30: Es war sehr interessant.
00:59:31: Und bis zum nächsten Mal hoffentlich.
00:59:34: Vielen,
00:59:34: vielen Dank für die Einladung.
00:59:36: Dann dir auch noch ein sauberhaft Dank euch allen.
00:59:39: Ihr könnt mich auch kontaktieren, wenn ihr noch Fragen habt oder irgendwas.
00:59:42: Und ich würde mich total freuen, wenn ihr euch livexlept.de angucken würdet.
00:59:51: Das war's mit dieser Folge von Alles Digital.
00:59:54: Schön, dass Sie zugehört haben.
00:59:56: Mein Name ist Jonas Ross und ich hoffe,
00:59:58: Sie sind auch beim nächsten
00:59:59: Mal wieder mit dabei.
01:00:01: Wenn Ihnen der Podcast gefällt, dann bewerten Sie ihn doch auf der Podcast-Plattform Ira Bar.
01:00:06: Oder wenn es Anregungen gibt, schreiben Sie uns einen Kommentar.
01:00:11: In jedem Fall sollten Sie den Podcast abonnieren, damit Sie keinen unserer spannenden Gäste verpassen.
01:00:16: Bis zum nächsten Mal, machen Sie es gut!
Neuer Kommentar